Die größten Zahlungstrends 2024

Published: Februar 1, 2024

BNPL ist gekommen, um zu bleiben, Digital Wallets und mobile Zahlungen gewinnen an Popularität, EBICS werden immer relevanter in der EU und Lokalisierung ist mehr als nur ein Auftritt in verschiedenen Ländern - unsere Payment Trends 2024.

Von Zahlungsmethoden bis hin zur Lokalisierung: Wir haben unsere Payment-Experten gefragt, welche Zahlungsthemen den Markt 2024 für eCommerce und andere Unternehmen prägen werden.

BNPL – Erst kaufen, dann zahlen

BNPL (buy now pay later) wird als Thema spannend sein, da es bereits 2021/2022 groß war, aber 2023 große Verluste hinnehmen musste. Tatsächlich ist es aber immer noch ein beliebtes Konzept, weshalb 2024 wahrscheinlich das Jahr sein wird, in dem sich zeigt, ob es erfolgreiche Anwendungen für BNPL geben wird oder ob es sich vorübergehend vom eCommerce-Markt verabschieden wird. (Sushant Chavan, Product Manager bei Billwerk+)

Buy Now, Pay Later (BNPL) ist ziemlich selbsterklärend: Verbraucher tätigen einen Kauf, bezahlen aber nicht alles auf einmal, sondern können den Betrag in Teilen abbezahlen. Oft wird der erste Betrag sofort bezahlt und der Rest über einen festgelegten Zeitraum festgelegt (von mehreren Monaten bis hin zu eins, zwei Jahren). Die bekanntesten Finanzservices, die BNPL anbieten sind Klarna, Afterpay oder Affirm.

Für Verbraucher hat diese Zahlungsmethode in der Regel eine ganze Reihe von Vorteilen. Es ist einfacher, einen BNPL-Kredit zu bekommen, und viele BNPL-Angebote haben keinen Zinssatz (obwohl sich das in letzter Zeit geändert hat, insbesondere bei teureren Produkten).

Für Händler und sogar Dienstleister ist diese Zahlungsweise jedoch zu einem wettbewerbsintensiven und regulatorischen Minenfeld geworden, nicht zuletzt wegen des großen Erfolgs von BNPL in Amerika und Europa (James Ledbetter hat in der New York Times einen guten Überblick gegeben).

Was macht BNPL für uns zum Trend? Gerade scheinbar chaotische Marktveränderungen können oft zu Umwälzungen und Innovationen führen, besonders dann, wenn etwas trotz aller Umstände sehr beliebt bei den Kunden ist und somit nach wie vor einen starken Business Case hat. Hier wird es ungemein spannend zu sehen, wie aktuelle BNPL-Anbieter oder sogar völlig neue Akteure ihre Lösungen inmitten der (glücklicherweise nachlassenden) Inflation und der zunehmenden Forderung nach Regulierung (weiter-) entwickeln werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein Auge auf dem Thema zu behalten.

Digitale Geldbörsen (Digital Wallets)

Auch wenn der Begriff unterschiedlich interpretiert werden kann, handelt es sich bei einer digitalen Geldbörse in der Regel um eine App, die Zahlungsdaten (z.B. vom Debit- oder Kreditkartenanbieter) speichert und dadurch das Bezahlen im Laden als auch online erheblich erleichtert.

Im Laden kann man beispielsweise einfach mit dem Smartphone bezahlen, das über das Zahlungsgerät im Laden gehalten wird. Online liegt der Vorteil vor allem darin, dass man seine Zahlungsinformationen nicht mit jedem Händler einzeln teilen oder ständig neu eingeben muss, indem man sich einfach beim Checkout über die App einloggt (wenn diese Zahlungsmethode angeboten wird).

Gerade der Sicherheitsaspekt von Digital Wallets ist nicht zu vernachlässigen. Unterwegs sind das in der Regel Touch-, Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung bei Smartphones und zuhause am Desktop läuft es meist über Zwei-Faktor-Authentifizierung. Da die Kartendaten selbst nicht in der App gespeichert werden, können diese nicht so einfach entwendet werden, wie etwa bei einem Kreditkartendiebstahl. 

In vielen Ländern sind digitale Geldbörsen bereits sehr beliebt und verbreitet, wobei die Marktverbreitung viel mit dem Digitalisierungsgrad (kulturell und infrastrukturell) der Länder zusammenhängt.

In den skandinavischen Ländern ist beispielsweise Apple Pay weit verbreitet, während die deutschen Verbraucher vor allem PayPal nutzen. Abhängig von Ihren persönlichen Kernmärkten – der folgende Wortwitz ist natürlich beabsichtigt – zahlt es sich jedoch aus, die beliebtesten Zahlungsmethoden und -Anbieter Ihrer Kunden zu recherchieren und in Ihrem Online-Shop anzubieten. 

Mobile Zahlungen

Der Cousin der Digital Wallet und ein großer Anwärter auf den einflussreichsten Zahlungstrend 2024 Mobile Payment (mobile Zahlungen). Das Bezahlen mit dem Smartphone oder sogar mit der Smartwatch (oder dem Tablet, wenn Sie die umständliche Handhabung nicht stört) gewinnt in der EU langsam aber deutlich an Zugkraft.

Im Gegensatz zur Digital Wallet – die auch ohne Smartphone oder mobiles Gerät verwendet werden kann – sind mobile Zahlungen dem Namen entsprechend mit einem mobilen Gerät verbunden, das als Ersatz für Bargeld oder physische Kreditkarten dient. Eine Digital Wallet kann also mobile Zahlungen umfassen, aber bietet auch lokale (digitale) Anwendungsmöglichkeiten an.  

Für viele Europäer führt Mobile Payment aktuell noch eher ein Nischendasein, doch das unterscheidet sich drastisch je nach Land. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank wurden im Jahr 2022 insgesamt nur 3% aller Zahlungen über mobile Apps getätigt. Die dänische Nationalbank berichtet jedoch, dass jede fünfte Zahlung im physischen Handel in Dänemark über das Mobiltelefon erfolgt. Lokalisierung spielt also auch hier eine enorm wichtige Rolle.

Ich persönlich denke, dass Mobile Payment populärer wird, je häufiger es angeboten wird. Es mag wie eine Henne/Ei-Frage erscheinen, ob Kunden bestimmte Zahlungsmethoden nicht nutzen, weil sie es nicht wollen oder weil sie nicht angeboten werden, gibt es eine relativ simple Lösung: Testen Sie es aus, indem Sie die Option anbieten und lernen Sie aus den Ergebnissen.

Unser Motto bei Billwerk+ ist es, relevant und kundenfreundliche Optionen anzubieten und den Kunden so die Wahl zu lassen.

Lokalisierung

Meiner Meinung nach sind lokale Zahlungsmethoden entscheidend für den Erfolg eines Händlers. (Jeanette Ravnbak, Sales Executive bei Billwerk+)

Bei Billwerk+ ist Lokalisierung ein großes Thema, über das wir oft sprechen und es lohnt sich, es zu wiederholen, denn eine Expansion in andere Länder und Märkte kann unglaublich herausfordernd sein, da man es mit anderen marktwirtschaftlichen Verhältnissen, Kulturen, Infrastrukturen und Kundenbedürfnissen zu tun hat. So viele Vorteile, wie die digitale Transformation insbesondere im Rahmen der Globalisierung mit sich bringt, gibt es auch im digitalen Raum keine „Einheitslösung“ für alle Märkte.  

Angefangen bei verschiedenen rechtlichen Vorschriften über Datenschutz hin zu den spezifischen Vorlieben und Erwartungen der Kunden – Lokalisierung ist der Schlüssel, um das Potenzial eines Marktes zu erschließen und hat so gut wie immer eine kulturelle Komponente.

So kann ein Unternehmen in den skandinavischen Märkten sehr wohl erfolgreich mit einer englischen Webseite und digitalen Zahlungsmethoden sein. Norwegen, Schweden und Dänemark sind im digitalen Wandel weit voraus und sprechen weitläufig fließend Englisch. Doch selbst in diesen Ländern gibt es beispielsweise große Unterschiede, welche Digital Wallets von den Kunden bevorzugt werden, so dass PayPal und ApplePay nicht ausreichen, da MobilePay sehr viel beliebter ist.

Um in Frankreich Fuß zu fassen, sollten Unternehmen derweil definitiv auf Französisch agieren und wissen, dass neben Online-Zahlungsdiensten die Kreditkarte das liebste Zahlungsmittel der Franzosen ist.

Und für den deutschen Markt braucht es nicht nur eine deutsche Webseite, sondern auch diverse traditionelle Zahlungsmethoden, da kaum ein anderes Land so sehr an seinen Debitkarten und Zahlungen auf Rechnungen festhält. Einem Bericht der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2021 zufolge nutzten nur 3% der deutschen Verbraucher Mobile Payment (wobei man davon ausgehen kann, dass sich diese Zahl in den letzten zwei Jahren sehr wohl nach oben hin entwickelt hat).

Intelligentes Acquirer-Routing

Die Wahl des richtigen Acquirers kann einen großen Einfluss auf den Gesamtumsatz haben. Intelligentes Routing ist daher ein Trend, weil viele Zahlungs-Gateways es gar nicht erst anbieten. Die Möglichkeit, Transaktionen an verschiedene Acquirer weiterzuleiten, um die besten Tarife für verschiedene Systeme zu erhalten, kann ein entscheidender Vorteil sein, insbesondere für größere Händler. (Jeanette Ravnbak, Sales Executive bei Billwerk+)

Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen, um über ein sehr Billwerk+ spezifisches Trendthema zu sprechen. Da unser Zahlungs-Gateway Acquirer-unabhängig ist, Händler also ihre eigenen Acquirer auswählen können (mit unserem Support, wenn notwendig), haben Sie dadurch sehr viel mehr Handhabe bei der Auswahl und Kombination von Acquirern für verschiedene Märkte und Tarife, um das Beste aus den Acquirer-Verträgen herauszuholen. 

Mit intelligentem Acquirer-Routing wird es dabei noch einfacher, da die Gebühren verschiedener Acquirer automatisch verglichen und für einen optimalen Tarif ausgewählt werden. Dadurch können Händler über das Jahr hinweg viel Geld sparen.

EBICS

EBICS hat für Unternehmen einige große Vorteile, darunter direkte Kontrolle, Unabhängigkeit von Dritten, geringere Kosten und Sicherheit. (Benjamin Knierim, Senior Sales Director bei Billwerk+)

Der Electronic Banking Internet Communication Standard (EBICS) ist ein deutsches Übertragungsprotokoll, das den Versand von Zahlungsinformationen zwischen Banken über das Internet erleichtert. Es ist für deutsche Banken obligatorisch, wurde aber auch bereits in Frankreich, Österreich und der Schweiz eingeführt.

EBICS bietet im Wesentlichen einen sicheren Kommunikationskanal für SEPA-Lastschriften und Kreditkartenüberweisungen über das Internet. Nun sind EBICS selbst nicht neu, aber dennoch ein heißes Thema (ähnlich wie Batman) und eine EBICS-Schnittstelle kann Unternehmen neue Optionen für ihre Zahlungsprozesse bieten. 

Cyber-Security und Vertrauen

Jeder, der sich auch nur im Entferntesten für Tech-Nachrichten interessiert, hat sicher im letzten Jahr von der starken Zunahme cyberkrimineller Aktivitäten gelesen. Diese werden heutzutage auch durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Automatisierung immer vielfältiger. Von Betrug über Phishing bis hin zu Hacking gegen Lösegeld – viele Cyberangriffe haben in diesem Jahr die Schlagzeilen der Tech-Nachrichten bestimmt. 

Gerade bei Payment Gateways ist es dafür umso wichtiger, dass diese allen Sicherheitsstandards entsprechen und im Idealfall auch Funktionen bieten, die zusätzlichen Schutz bieten (z.B. via Kreditkarten-Tokens). 

Ein weiterer Nebeneffekt von Cyberangriffe ist die Notwendigkeit, Kunden aktiv zu schulen und aufzuklären, so dass sie aufmerksamer in Bezug auf Phishing-Mails und Co sind. Zusätzlich sollte Ihr Zahlungsprozess und alle dazugehörigen Elemente (z.B. E-Mails, SMS, Anrufe) so gestaltet sein, dass er Vertrauen weckt.

Einer Radial-Studie aus dem Jahr 2023 zufolge würde fast jeder zweite Verbraucher seine Online-Warenkorb aufgeben, sobald zu viele sensible Fragen im Prozess gestellt werden bzw. wenn die Webseite selbst keinen sicheren Eindruck hinterlässt. 

Dieses Gefühl von Sicherheit kann – neben regulatorischen und Compliance-Standards – bereits mit einfachen Mitteln erzeugt werden, zum Beispiel einem nahtlosen Markenauftritt. Oftmals sind die Verbraucher verwirrt, wenn sich der Checkout/Zahlungsbereich visuell stark vom Rest des Online-Shops unterscheidet. Eine native Einbindung des Zahlungs-Gateways schafft mehr Vertrauen (und stärkt Ihre Markenwahrnehmung).

Mit dem Billwerk+ Pay Payment Gateway sind Sie bei allen Zahlungstrends vorne mit dabei. Wir bieten mehr als 50 Zahlungsarten, sind in Europa ansässig und ermöglichen ein einfaches und intuitives Onboarding.

Jetzt kostenlos ausprobieren (keine Kreditkarte zur Anmeldung benötigt)